Der Kreditfrust unter den KMU wird zunehmend größer

Der Kreditfrust unter den KMU wird zunehmend größer
by Herwig Issel

Wie in den letzten Jahren, so auch im vergangenen Jahr 2017 sind die meisten Mittelständler in Österreich der Auffassung, dass sich die Finanzierungsbedingungen verschärft haben, allerdings aktuell ein wenig positiver als noch vor Jahresfrist gestimmt.

Die Kapitalbeschaffung für Projekte gestaltet sich schwieriger, zumal die Banken bei den Krediten seit 2009 tendenziell eine restriktive Vorgehensweise an den Tag legen und die Kredite zurückfahren.

Die Erleichterungen für KMU Kredite im Rahmen der neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken ( Basel III) hat bis dato wenig Wirkung gezeigt.

Die Statistik zur Neukreditvergabe des österreichischen Bankensystems der OeNB verzeichnet einen tendenziellen Rückgang der neuen Kredite an Unternehmen bis zu 1 Mio. €, welche für KMU besonders relevant sind. Das durchschnittlich neu vergebene Kreditvolumen (an Krediten bis 1 Mio. €) an österreichische Unternehmen belief sich für das Jahr 2015 auf rund 680 Mio. €, während das Volumen 2009 im Durchschnitt noch bei 838 Mio. € lag. Das zeigt also, dass sich die Bedingungen für die typischen KMUs in Österreich verschärft haben, einerseits durch Reduzierung von bestehenden Kreditrahmen und anderseits durch die Hereinnahme oder Erhöhung bzw. Verlangen von Sicherheiten seitens der Banken.

Aus einem Bericht der Creditreform (09/2017) geht hervor, dass die Unternehmen auch künftig mehr Sicherheiten für die Kreditaufnahme aufbringen werden müssen, davon gehen derzeit drei von vier befragten Mittelständlern in Österreich aus.

Die überwiegende Mehrheit nämlich 61,2 Prozent zudem erwarten eine intensivere Prüfung des Kreditwunsches und knapp 40% rechnen sogar mit einer Zinserhöhung.

Weitere Kredithürden sind nach Ansicht der befragten Betriebe in nächster Zeit die Ablehnung des Kredits in der gewünschten Höhe (16,3 Prozent) bzw. Laufzeit (7,3 Prozent). Eine glückliche Minderheit von 15,2 Prozent rechnet nicht mit Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme.

Die Unternehmen schätzen somit ihre Finanzierungs- und Banken-Situation das zweite Jahr in Folge schlechter ein als im Vorjahr. Demzufolge sind vor allem die kleinen Unternehmen betroffen.

Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund der Ertragsrückgänge bei den Kreditinstituten als besonders bedenklich einzuschätzen, weil die Banken im Firmenkreditgeschäft noch vorsichtiger und wählerischer sein werden. Dies wird vor allem die große Mehrheit der Unternehmen mit mittlerer Bonität treffen, so die Befürchtung.

Die Empfehlung von uns lautet daher: Die Unternehmen sollten eine klare Finanzierungsstrategie entwickeln und umsetzen. Auf Basis dieser Finanzierungsstrategie sollten sie mit mehr Offenheit in ihre Kreditgespräche gehen und auch Transparenz von ihren Banken zu deren Entscheidungskriterien einfordern.

Experten empfehlen breiteren Finanzierungsmix

Nur knapp ein Viertel der Unternehmen sehen sich dem Bericht nach als vollständig unabhängig von Ihrer Hausbank und / oder haben eine Finanzierungsstrategie, die ihre Hausbank vollständig mitträgt.

Nach Vorliegen des Mittelstandsberichtes 2016 des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft liegt für den Grundsatz „Finanzierung“ das Gesamtergebnis Österreichs unter dem EU-Durchschnitt. Während der Zugang zu Bankkrediten tendenziell noch immer etwas besser als im EU-Mittel einzustufen ist, schneidet Österreich insbesondere beim Zugang zu Beteiligungs- und Risikokapital sowie der Finanzierung über Business Angels unter dem EU-Durchschnitt ab.

Es wurden daher zuletzt unterschiedliche Maßnahmen auf den Weg gebracht: Im Rahmen des Start-up-Programms wurde z.B. eine Risikokapitalprämie für Investor/-innen beschlossen. Mit dem Alternativfinanzierungsgesetz (AltFG) konnten zudem die Rahmenbedingungen für Crowdinvesting wesentlich verbessert werden.

Im Bericht heißt es – wegen der steigenden Bedeutung des Risikokapitalzugangs soll zukünftig verstärkt der Fokus daraufgelegt werden, die Rahmenbedingungen für private Investor/-innen zu verbessern und dadurch privates (Risiko)-kapital verstärkt zu mobilisieren.

Diese Aussagen bestätigen, dass wir hier in Österreich noch einiges aufzuholen haben und der österreichische Unternehmer noch immer zu wenig Alternativen wie Private Equitiy u.a nützt, einerseits wegen geringer Angebotspräsenz von Kapitalgebern in Österreich vorfinden , die eher Veranlagungen anderer Provenienz in Österreich als profitabel erachten und andererseits die Unternehmer selbst der traditionellen Unternehmenskultur folgend noch immer die Hausbank als strategischen Partner ansehen.

Experten empfehlen daher einen breiteren Finanzierungsmix:

Den Weg zu einem breiteren Finanzierungs-Mix sollten alle Unternehmen verfolgen,

„Die Ergebnisse zeigen daher deutlich, dass die Banken bei der Kreditvergabe restriktiver und zunehmend selektiver werden. Als Partner des Mittelstands möchten wir daher einen Beitrag leisten, den Liquiditäts bzw. Kapitalfluss zu beschaffen und damit aufrechtzuerhalten“,

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